Die Aufzucht von Wachtelküken

Sind Wachtelküken im Brutapparat geschlüpft und das Flaumgefieder trocken, müssen sie in eine Unterkunft die Zugfrei und trocken ist. Die Temperatur in den ersten 2 Tagen sollte 37°C betragen. Dann kann die Temperatur täglich um 1°C gesenkt werden. Sicherstes Anzeichen für die richtige Temperatur ist, wenn sich die Wachtelküken nicht unter der Wärmequelle „stapeln“, sondern in einem kleinen Kreis um den Wärmekegel liegen. Wir empfehlen die ersten 3 Tage keine Einstreu zu nehmen, sondern z.B. Haushaltstücher, die keine glatte Oberfläche haben. Diese halten die Umgebung als auch die Küken trocken und können schnell ausgetauscht werden.

Mit dem Füttern und Tränken beginnen wir erst am 2. Tag nach dem Schlupf. Bis dahin werden die Küken ausreichend vom Rest des Eidotters ernährt und können noch keine andere Nahrung richtig verdauen. Auch wenn man es gut meint, die Gefahr von Verlusten ist durch ein zu frühes Füttern und Tränken groß.

Als Einstreu für die Küken sollte man keinen feinen Sand oder feine Sägespäne nehmen.

Die Tierchen könnten zum einen den feinen Sand picken und dadurch zu wenig Futter in den kleinen Mägen aufnehmen, zum anderen quellen Sägespäne im Magen auf und lassen die Küken im schlimmsten Fall verhungern. Wir empfehlen Dinkelstreu, sehr grobe Sägespäne oder kurz gehäckseltes Stroh wie es bei Mähdrescher-Rückständen entsteht, zu nutzen.

Als Futter brauchen Wachtelküken Protein reiche Kost. Da häufig nichts anderes zur Verfügung steht wird häufig auf Hühnerkükenstarter oder Putenstarter zurück gegriffen.

Man muss aber bemerken, dass Hühnerküken-Starter in der Regel, den eigentlichen Tieren angepasst, nur 18-20% Rohprotein enthält. Man sollte es also zusätzlich mit Eiweißen strecken. Putenstarter kommt zumindest vom Eiweißgehalt dem Wachtelkükenbedarf sehr nahe, hat aber Inhaltsstoffe (z.B. gegen Kokcitiose) die dem Wachtelküken längerfristig Schaden können. Wir mischen und mahlen deshalb unser Wachtel-Kükenfutter seit Jahren selbst und nutzen als Eiweißträger Soja und Ziegentrockenmilchpulver.

Durch die Zugabe von speziellen Sämereien, Trockenkräuter, Mineralien und Futterhefe bekommt das Wachtelküken offensichtlich alles was es braucht, denn unsere Küken gedeihen prächtig und wachsen gesund heran.

Nach der 2. Lebenswoche kann der Rohproteingehalt  des Futters etwas gesenkt werden um ca. 5%. Auch kann es nun etwas grober strukturiert sein. Eine 2-3mm Körnung ist sinnvoll und kann von den Wachtelküken gut aufgenommen werden.

Ab der 5. Woche kann der Rohproteingehalt weiter gesenkt werden auf  20-24% so dass ab der 6. Woche nahtlos der Übergang zum eigentlichen Legefutter erfolgen kann. Zu diesem Zeitpunkt sollten wenn alle anderen Bedingungen (Licht, Wärme, Sauerstoff, Besatzdichte) stimmen die ersten Eier gelegt werden.